In der DIN EN ISO 5801 sind die Prüfbedingungen, die Auswertungen und die Ventilatorkennlinien-Darstellungsformen der Messergebnisse festgelegt. Sie gilt somit in der Regel nur für separate Ventilatoren, die für allgemeine Einbaubedingungen in Katalogen angeboten werden, jedoch nicht für Ventilatoren, die Bestandteil verschiedenartiger Einströmvarianten mit Krümmer, Kanten, Schutzgitter und ähnliche Einzelwiderstände sind. Solche Veränderungen der Anströmung, die eine inhomogene Geschwindigkeitsverteilung (z.B. Drall) verursachen, haben einen direkten Einfluss auf die Ventilatorleistung. Sie verursachen sogenannte "Systemverluste" im Ventilator selbst. Diese Verluste sind nicht in allen Einzelheiten theoretisch zu ermitteln und zusätzlich von der gesamten Ventilatorkonstruktion abhängig. Bei entsprechend ungünstigen Ansaug- und Ausblasströmungsbedingungen kann nicht von den auf einem Normprüfstand nach ISO 5801 ermittelten Ventilator-Normkennlinien ausgegangen werden. Hier muß zwischen Ventilator-, Geräte- und Systemkennlinien–Charakteristik differenziert werden.
Der Betriebspunkt des Ventilators ist immer der Schnittpunkt zwischen Ventilatorkennlinie und Anlagenkennlinie (Widerstandsparabel). Dadurch ergibt sich der tatsächlich geförderte Volumenstrom und die tatsächlich vom Ventilator zu überwindende Druckdifferenz. In Abbildung 3.5. sind zwei Ventilatorkennlinien bei unterschiedlichen Drehzahlen, sowie eine Anlagenkennlinie dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sich der Betriebspunkt mit Erhöhung der Drehzahl immer auf der Anlagenkennlinie verschiebt.