6.3. Struktur

Der Einsatz der Ventilatorlaufräder darf nur im Rahmen der jeweiligen Grenzwerte für Drehzahl und Temperatur erfolgen. Bei den Grenzwerten wird nicht berücksichtigt, wenn im Betrieb nachträglich eine Unwucht auftritt (z.B. durch Rundlauffehler der Welle, Verschmutzungen, Temperaturverzug, Stoßbeanspruchungen, etc.). Aufgrund der sich u.U. ändernden Restunwucht ist eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls ein Nachwuchten des Rades erforderlich.

Die Grenzwerte gelten nur, wenn im Betrieb keine Biege- oder Torsionsschwingungen (>30% des zulässigen Antriebsmomentes) auftreten. Aufgrund komplexer Betriebsverhältnisse ist eine exakte Definition dieser oft nicht möglich, sodass die Auslegung auf Annahmen angewiesen ist. Die hierbei nicht definierbaren oder spezifizierbaren Einflüsse werden von uns empirisch durch einen Sicherheitsfaktor berücksichtigt. Um das Restrisiko zu minimieren, ist vom Kunden ein Test unter realen Betriebsbedingungen durchzuführen. Wir weisen ausdrücklich auf die Notwendigkeit solcher Tests hin, um unsere Empfehlung zu verifizieren. Die auf den Radkörper einwirkenden Kräfte und Beanspruchungen lassen sich wie folgt nach typischen Ursachen untergliedern:

Transport und Montage/Demontage:

  • Erschütterungen und Stöße beim Transport
  • Krafteinwirkung beim Einbau z.B. durch Aufschieben, Aufpressen, Aufreiben auf die Welle etc.

Betrieb:

  • Fliehkraft und Druckkraft
  • Ein- und Ausschalten bzw. Beschleunigung und Verzögerung während des Anfahrens und Auslaufens (z.B. beim Direktantrieb mit einem Motor >5,5kW treten beim Hochlauf Stoßmomente bis zum 12fachen Nennmoment auf), sind bei der Rad- und Nabenauswahl zu berücksichtigen bzw. bei der Bestellung anzugeben.
  • Anlagenseitige Erschütterungen und Stöße
  • Dynamische Schwingungen
  • Temperatureinwirkungen
  • Fördermedium
  • Korrosion und Verschleiß in Betrieb und Stillstand
  • Die sich durch Anfangsunwucht des Rades und deren Vergrößerung beim Einbau und im Betrieb (z.B. Verzug durch Setzen, Temperatureinwirkung, Fremdkörperablagerung, Verschleiß) ergebende Restunwucht. Aufgrund der sich beim Einbau und im Betrieb ändernden Restunwucht ist eine regelmäßige Überprüfung und ggf. ein Nachwuchten erforderlich.
  • Torsionsschwingungen im Betrieb durch Antrieb oder Resonanz
  • Eigenfrequenzen

Alle o. a. Kräfte sind von instationärer und dynamischer Natur und lassen sich nur schwer exakt erfassen und vorhersehen. Es ist sicherzustellen, dass die zusätzlichen Belastungen so gering wie möglich gehalten werden.


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