Beim Einbau des Ventilators in ein Gerät oder ein System verschlechtern sich die Zu- und Abströmverhältnisse und damit auch der Kennlinienverlauf im Vergleich zur der Prüftstandskennlinie
Durch zuätzliche Störkomponenten insbesondere an der Ansaugseite wie, z.B. Schutzgitter, verwinkelte Zuströmung oder Turbulenzgebiete in der Zuströmung, wird der Massendurchsatz durch das Rad reduziert. Beispiele für ungünstige Zuströmverhältnisse sind in der Abbildung 3.5.2.b dargestellt. Je stärker die zusätzlichen Störungen zur optimalen Durchströmung des Ventilatoraufrads sind, um so steiler wird die Kennlinie (Extremfall Kennlinie
Auf der Abströmseite können ungünstige Strömungsführungen (wie scharfe Umlenkung hinter dem Ventilatorrad oder Streben in der Abströmung) ebenfalls zu Systemverlusten führen, zusätzlich führt es auf der Abströmseite auch schnell zu einem höheren Geräuschpegel.
Will man das Betriebsverhalten eines Ventilators bzw. Ventilatorsystems in einer von DIN EN ISO 5801 definierten Prüfstandsaufbau merklich abweichenden Einbausituation möglichst genau bestimmen bzw. auslegen, sind praktische Versuche erforderlich, da trotz aller Fortschritte auf dem Gebiet der Strömungslehre sich das strömungstechnische Verhalten nicht exakt vorausbestimmen lässt.
Bei Auslegungsfragen sollte deshalb die Einbausituation so genau wie möglich angegeben werden. Hierzu berraten Sie gerne unsere Anwendungsexperten.
Einflussfaktoren auf den quantitativen und qualitativen Kennlinienverlauf sind z.B.:
- Zuströmung / Ausblas in einem freilaufenden Zustand oder über eine Kanalsystem
- Einsatz in einem Spiralgehäuse
- Streben / Lagerkreuze
- Umlenkungen
- Versperrungen (z.B. Motor im Ventilatorlaufrad, etc.)
- Drehzahlabfall durch Motorschlupf
- Spaltströmung / Düsen-Rad-Überlappung
- Bautoleranzen
- Luftdichte / Kompressibilität
- Art des verwendeten Messgerät