14.1. Definition RWA

Der Oberbegriff RWA (Rauch- und Wärmeabzuganlage) umfasst unterschiedliche Anlagentechniken, mit denen verschiedene Schutzziele erfüllt werden können.
Generell verfolgen RWA gemäß Baurecht 3 verschiedene Schutzziele

• Personenschutz
• Nachbarschaftsschutz
• Umweltschutz

Hinzukommen weitere Ziele, die zu beachten sind:

• Sachschutz
• Drittschutz (Verkehrssicherung)
• Erfolgshaftung
• Uvm.

Die Entrauchung umfasst alle technischen Maßnahmen und Mittel, um Rettungswege sowie Aufenthaltsbereiche für Personen im Brandfall raucharm bzw. rauchfrei zu halten und für die Feuerwehr im Brandfall die Sichtverhältnisse zu verbessern. Die MRA (maschinelle Rauchabzugsanlage) stellt einen Teil der RWA dar, wobei der Entrauchungsventilator zur Förderung von Rauch oder heißen Gasen den Mittelpunkt der Anlage bildet. Da MRA typischerweise bei Bauwerken Anwendung finden, fallen diese unter die Bauprodukteverordnung (Bau PVO) der Europäischen Union. Daher ist der vom Inverkehrbringer rechtliche Nachweis in Form einer Leistungserklärung gemäß Bauprodukteverordnung zu erbringen. Je nach Betriebsart des Produktes (nur Brandfall oder Brandfall und Be-/Entlüftung) fällt das Produkt zusätzlich unter die ErP-Richtlinie.

Dieser Leistungserklärung liegt die aktuelle harmonisierte Norm DIN ISO 12101-3 zu Grunde, was zur Folge hat, dass Produkte, die in RWA-Anlagen verbaut werden, gemäß dieser Norm ausgeführt werden müssen. Die Norm schreibt vor, wie der Leistungsnachweis, welcher durch ein akkreditiertes Labor zu erbringen ist, werksinterne Kontrollen, Produktänderungen und technische Dokumentationen von RWA Produkten zu gestalten sind. Neben dem eigentlichen RWA Produkt (dem Ventilator) sind dessen Zubehöre, wie Frequenzumrichter, Schalldämpfer, Schutzhauben usw. für die entsprechende Brandschutzklasse zu prüfen.
Unterschieden wird bei Brandgasanwendungen zwischen verschiedenen Leistungsklassen, die in Normen definiert sind: