Wie bereits im Kapitel "Zusammenspiel von Ventilator und Anlage" behandelt hängen Kennlinien von Ventilatoren in starkem Maße von der Einbausituation und somit den Zu- und Abströmverhältnissen ab. Bei Ventilatoren mit Sprungdiffusorgehäuse ist der Austrittsquerschnitt A_2 = A \cdot H_z kleiner als der Anschlussquerschnitt A_3 = A \cdot H. Hier ist zur richtigen Kennliniendeutung besonders auf die druckseitige Ausblasflächendefinition bzgl. des rechnerischen dynamischen Druckanteils p_{\mathrm{d},2} zu achten.
Die statische Druckrückgewinnung lässt sich wie folgt beschreiben:
\Delta p_{\mathrm{fs}} = p_{\mathrm{d},2} - p_{\mathrm{d},3}
Die dynamischen Drücke errechnen sich nach:
p_{\mathrm{d},2/3} = \frac{\rho}{2} \cdot v_{2/3}^2
Für die Berechnung von v_{2/3} ist in allen Fällen der letzte durchströmte Querschnitt A_{2/3} einzusetzen. Die korrekte Ermittlung von v_2 wäre die Integrallösung (Aufsummierung der Geschwindigkeiten je Flächenelement). In der Praxis wird zur Ermittlung der mittleren Strömungsgeschwindigkeit wie folgt vorgegangen
v_{2/3} = \frac{q_{V}}{A_{2/3}}
Der mit der vereinfachten Ausblasgeschwindigkeit berechnete dynamische Druck und somit der Gesamtdifferenzdruck ist im Vergleich zum tatsächlichen vorhandenen Differenzdruck zu klein (Siehe VDI 2044).