Unter Umständen muss bei der Auslegung eines Ventilators anhand seiner Betriebscharakteristik zwischen zwei oder mehr Bautypen entschieden werden. Wenn der Betriebspunkt (BP) nicht optimal zum Auslegungspunkt des Ventilators passt, ist oftmals ein anderer, effizienterer Ventilator im BP vorzuziehen. Es gibt selbstverständlich auch andere Kriterien für die Auswahl eines Ventilatortyps. Dazu gehören u.a. das zu fördernde Medium, die Akustik und der Einbauraum.
In der Vergangenheit wurden typischerweise Anpassungen in der Ventilator-Charakteristik umgangen, z.B. durch Drossel- oder Bypassregelung. In der heutigen Zeit werden vermehrt Drehzahlregelungen oder individuell anpassbare Fan Arrays eingesetzt (auch als Ventilatorwand oder Fan Wall bezeichnet), mit der sich die Betriebspunkte exakt ansteuern lassen.
Eine zusätzliche Drosselung zur System-Anlagen-Kennlinie wie in Abbildung 4.2. beschrieben, sowie eine Bypasssteuerung, ändern am Ventilator selbst nichts, sondern beeinflussen nur die Steilheit der Anlagenkennlinie. Da beide Regelarten Verluste beinhalten, sollten sie nur bei Ventilatoren kleinerer Leistungen bzw. Minderungen angewendet werden. Zu empfehlen sind diese Verfahren, wenn eine häufige oder laufende Leistungsanpassung des Ventilators wegen wechselnder Betriebsbedingungen, etwa durch Drehzahlregelung bzw. polumschaltbaren Motor, oder durch Wechsel des Lüfterrades / Gehäuses sehr aufwendig und damit unwirtschaftlich wären. Ob Drosselung oder Bypass zu wählen ist, hängt vom Verlauf des Leistungsbedarfes zwischen den Betriebspunkten ab.
