4.2.1. Drosselung und Bypasssteuerung

Eine zusätzliche Drosselung oder eine Bypasssteuerung zur System-Anlagen-Kennlinie ändern am Ventilator selbst nichts, sondern beeinflussen nur die Steilheit der Anlagenkennlinie (vgl. Abbildungen 4.2.1.a und 4.2.1.b). Da beide Regelarten Verluste beinhalten, sollten sie nur bei Ventilatoren kleinerer Leistungen bzw. Minderungen angewendet werden. Zu empfehlen sind diese Verfahren, wenn eine häufige oder laufende Leistungsanpassung des Ventilators wegen wechselnder Betriebsbedingungen, etwa durch Drehzahlregelung bzw. polumschaltbaren Motor, oder durch Wechsel des Lüfterrades / Gehäuses sehr aufwendig und damit unwirtschaftlich wären. Ob Drosselung oder Bypass zu wählen ist, hängt vom Verlauf des Leistungsbedarfes zwischen den Betriebspunkten ab.

 

Abbildung 4.2.1.a: Betriebspunktanpassung (vorwärtsgekrümmter Ventilator)

 

Soll der Volumenstrom um q_{V \mathrm{I}} auf q_{V \mathrm{II}} gedrosselt werden, ohne dabei die Ventilatordrehzahl zu reduzieren, so wird i.d.R. ein zusätzlicher Widerstand in Form einer Drosselklappe, Blende oder ähnliches Bauteil in die Anlage eingebaut.
Aus der Abbildung lässt sich entnehmen, dass in der Anlage ein Druckverlust in der Größe \Delta p_{\mathrm{tot}} eingebaut werden muss, um den Volumenstrom auf q_{V \mathrm{II}} zu verringern. Die Anlagenkennlinie I ändert sich somit in II. Der tatsächliche Betriebspunkt wird so von  B_{\mathrm{I}} zu B_{\mathrm{II}} verschoben. Die gerasterte Fläche zwischen den Punkten B_{\mathrm{I}} und B_{\mathrm{II}} sowie der Ordinate ist ein Maß für den Drosselverlust, der vom Motor des Ventilators zusätzlich aufgebracht werden muss.

 

Abbildung 4.2.1.b: Betriebspunktanpassung (rückwärtsgekrümmter Ventilator)


Zurück zur Übersicht