Rauch- und Wärmeabzugsanlagen

Industrieller Brandschutz nach DIN EN 12101-3 mit dem punker RWA-Prozess

Eine der größten Gefahren im Brandfall sind die dabei entstehenden Rauchgase. Immerhin 80-90 % aller Brandtoten sind Opfer der Gase sowie der dabei entstehenden Hitze. Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr: durch das entstehende Kohlenmonoxid kann es beim Einatmen zu Bewusstlosigkeit, Vergiftungserscheinungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Außerdem erschwert der entstehende Rauch die Orientierung im Gefahrengebiet. Umso wichtiger ist eine brandgaszertifzierte Absauganlage – denn eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. Sie sorgt dafür, die Luft in Bodennähe zu entrauchen und so einen sicheren Flucht- und Rettungsweg zu ermöglichen.

Im Unterschied zum natürlichen Rauchabzug (NRA), der durch thermischen Auftrieb, etwa durch geöffnete Fenster oder Türen funktioniert, werden Rauch und Hitze bei einer manuellen Rauchabzugsanlage (MRA) mit Ventilatoren und Rohrleitungen abgeführt. Der Vorteil liegt auf der Hand: durch den konstanten Volumenstrom können schädliche Gase und Luft konsequent und gleichbleibend schnell entfernt und der betroffene Bereich zielgerichtet gesichert werden. Gerade für RWA-Produzenten gilt es aber viele Faktoren im Blick zu behalten, um die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Anlagen gewährleisten zu können.

Garage Ventilation 600 1

DIN EN 12101-3 | Zertifizierung von Entrauchungsventilatoren

In der europäischen Union müssen Ventilatoren zum Rauch- und Wärmeabzug nach Teil 3 der DIN EN 12101-3:2015-12 (Rauch- und Wärmefreihaltung – Teil 3: Bestimmungen für maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) zertifiziert werden. Die Temperaturfestigkeit der Ventilatoren wird nach DIN EN 12101-3 Rauch- und Wärmefreihaltung – Teil 3: Bestimmungen für maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsgeräte geprüft und in verschiedene Temperaturklassen eingeteilt, z. B. Temperaturklasse F 200 (Prüftemperatur 200°C, bei einer Prüfzeit von 120 Minuten) oder F 400 (Prüftemperatur 400°C, bei einer Prüfzeit von 90 Minuten). Damit die beim Brand anwachsenden Rauchgastemperaturen nicht zu Funktionsstörungen der MRA führen, sollten deshalb immer passende Ventilatoren eingesetzt werden. Welche das genau sind, ist in den Normen der jeweiligen Bauprodukteverordnung geregelt.

Rauchgasventilatorräder - Kleiner Baustein, wichtige Funktion

Ventilatorräder sind wichtige Bestandteile einer RWA – sie sorgen für eine reibungslose Funktion des Systems und damit auch für die Sicherheit der Menschen im Brandfall. Aber im Gegensatz zur eigentlichen Anlage können sie nicht separat zertifiziert und dürfen nach der Zertifizierung der Anlage nur mit viel Aufwand gemäß der normativen Änderungsabläufe oder nach Rücksprache mit dem Zertifizierer geändert werden. Damit Sie trotzdem immer auf der sicheren Seite sind und sich voll auf Ihre Rauch- und Wärmeabzugsanlage verlassen können, haben wir den punker RWA-Prozess entwickelt.

Unsere Lösung | Smoke Extraction

  • hoher Volumenstrom ermöglicht schnellen Abtransport von Rauch und Wärme
  • energieeffizientes Ventilatorrad erleichtert Einhaltung der ErP für Dual Use Ventilatoren
  • geeignet für Ventilatorwände, Einbauventilatoren, Plug Fans
  • kompakte Bauweise ermöglicht platzsparendes Design des Brandgasventilators
  • vertikale und horizontale Montage möglich dank anpassbarer Nabenausführung
  • Fertigung nach punker RWA-Prozess möglich, vereinfacht Brandgaszertifizierung gemäß DIN EN 12101-3
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Brandgaszertifizierung mit dem punker RWA-Prozess

Prüfung RWA-Relevanz

Bei Eingang Ihrer Anfrage prüft der:die zuständige punker-Mitarbeiter:in im Vertrieb, ob es sich bei Ihrer Anfrage um eine Produktanfrage mit Anforderungen nach DIN EN 12101-3 handelt.

Erstellung benötigter Daten

Sollte es sich um eine solche Anwendung handeln, wird der Vorgang an unsere Expert:innen aus dem Engineering übergeben. Sie sind dafür zuständig sich gemeinsam mit Ihnen über die benötigten Daten für die Spannungsberechnung, Bemusterungsprozesse und die Erstellung der Produktzeichnung auszutauschen.

Ihre Lösung

Die aus diesen Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse fließen dann in die Arbeitspapiere ein, auf deren Basis wir Ihre Lösung produzieren. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ventilatorräder gemäß Ihren Anforderungen zur Erfüllung Ihrer Zertifizierung nach DIN EN 12101-3 hergestellt werden.

10 Mythen rund um die Zertifizierung nach DIN EN 12101-3:2015

Leider gibt es auch immer wieder Falschannahmen rund um den Einsatz von Ventilatoren zum Rauch- und Wärmeabzug im Rahmen der DIN EN 12101-3:2015. Das führt nicht nur zu internen Unsicherheiten, sondern kann auch dazu führen, dass Ihre Anlage den Zertifizierungsprozess nicht übersteht. Damit Sie wissen, was geht und was nicht, haben wir die kritischsten Annahmen rund um die Zertifizierung von Rauchgasventilatoren mit radialen Lüfterrädern für sie zusammengestellt und und überprüft:

1. Man kann beliebige Produkte in RWA einsetzen

Das geht leider nicht. Jede Maschinelle Rauchabzuganlage (MRA) muss von einem akkreditierten Labor nach DIN ISO 12101-3 getestet werden. Der dort erstellte Prüfbericht dient dann als Basis für die Zertifizierung durch den Zertifizierer. Nur mit diesem Zertifikat darf die Anlage anschließend auch betrieben werden. In Einzelfällen kann es dadurch vorkommen, dass das Labor gleichzeitig der Zertifizierer ist.

 

2. Man darf ein zertifiziertes Brandgasprodukt beliebig ändern und anpassen

Nein – bereits zertifizierte Produkte dürfen gemäß DIN ISO 12101-3 nicht beliebig geändert werden. Eventuelle Änderungsabläufe für spezifische Änderungen sind in der Norm definiert.

 

3. Man kann RWA mit beliebigem Zubehör erweitern und ausstatten

Nicht in allen Fällen. Alle Zubehörteile sind Teil der Brandgasprüfung und werden ebenfalls in dem Prüfbericht dokumentiert. Das Zertifikat beinhaltet genaue Informationen darüber, welche Zubehöre an meiner MRA verwendet werden dürfen.

 

4. Man sieht den Zertifizierer nach dem Brandgastest nicht mehr wieder

Das stimmt nicht ganz. Die Zertifizierung nach DIN ISO 12101-3 ist zwar in sich ein abgeschlossener Vorgang. Zur Sicherheit gehört allerdings eine jährliche Produktionsstättenüberwachung zur Erhaltung der Fertigungsqualität dazu. Sollten diese Prüfmaßnahmen nicht mehr vorgenommen werden, behält sich der Zertifizierer vor, die Brandprüfung für nichtig zu erklären.

 

5. Man muss alle Lüfterrad-Baugrößen testen und freigeben lassen

Nicht wirklich. Es müssen nur die höchstbelasteten Ventilatorräder und Stützbaugrößen zur Abdeckung der gesamten Baureihe getestet werden.

 

6. Ich kann mein in den USA zertifiziertes Brandgasprodukt ohne Probleme in der EU anbieten

Nein. Tatsächlich ist es so, dass es länderspezifisch unterschiedliche Anforderungen an den Brandschutz gibt. In der EU gelten harmonisierte Normen für den Brandschutz (bspw. ISO 12101-3), in den USA bspw. legt die NFPA die Anforderungen und Beständigkeitsnachweise fest. Ein problemloser Einsatz ist daher nicht möglich.

 

7. Ich kann mit einer beliebigen Rechnung ermitteln, welches Ventilatorrad das höchst belastete ist

Das ist leider nicht korrekt. Der Berechnungsweg zur Ermittlung der höchst belasteten Räder ist in der Norm ISO 12101-3 vorgegeben und muss befolgt werden.

 

8. Ich kann den Brandgastest eigenständig in meinem hauseigenen Brandgas Labor durchführen

Das ist leider nicht erlaubt. Die Brandgasprüfung muss zwingend von einem unabhängigen, akkreditierten Labor durchgeführt wird.

 

9. Man kann die Fertigungswege beliebig anpassen

Leider nein. Sowohl geometrische als auch fertigungstechnische Änderungen können nicht beliebig durchgeführt werden. Hierfür sind die Änderungsabläufe der Norm zu berücksichtigen.

 

10. Nach der erfolgreichen Prüfung muss die Fertigung der Rauchgasventilatoren nicht weiterverfolgt werden

Das stimmt so nicht. Alle RWA-Hersteller sind verpflichtet, eine werkseigene Produktionskontrolle einzurichten, um sicherzustellen, dass der Ventilator den wesentlichen Leistungsmerkmalen entspricht.

Detaillierte technische Informationen erhalten Sie von unserem Applikationsexperten

Fabian Hunke

Applikationsingenieur | Experte Rauchabsaugung & Agrartechnik & Lebensmittelindustrie & Bahntechnik

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